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Christian Schmidt
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Frage von Günter S. •

Frage an Christian Schmidt von Günter S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Gegen den Willen der Mehrzahl der Bevölkerung und Ihrer Minsiterkollegin haben Sie Glyphsat zur Insektenvergiftung freigegeben.
1) Hat Sie jemand dafür bezahlt? Wer?
2) Es wurde berichtet, dass jetzt sehr grosse Summen ausgegeben werden müssen zum Schutz der Insekten. Werden Sie sich daran finanziel beteiligen?

Danke
MfG
G. S.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr S.,

mit Abstand, aber nicht ohne Sachkenntnis, und bei allem Respekt:

Falls Sie eine wissenschaftsbasierte Debatte über die Wirkung von Glyphosat führen wollen, empfehle ich erst einmal Klarheit über das worüber Sie reden wollen: Glyphosat ist ein Herbizid und kein Insektizid. Insektenschädlichkeit ergibt sich nach ganz überwiegender Auffassung in der Wissenschaft eher mittelbar durch die Unkrautvernichtung und Monokulturen. Ob die Unkräuter mechanisch ausgehackt oder chemisch vernichtet werden, ändert strukturell an dieser Fragestellung erst einmal wenig. Insektenschutzprogramme zielen deswegen insbesondere auf Biodiversität, Blühstreifen oder ähnliches ab. Eine Reduzierung des Pestizideinsatzes ist grundsätzlich zu empfehlen und erfolgt ja auch aufgrund der immer strenger werdenden Vorgaben (https://www.bfr.bund.de/cm/343/keine-neuen-erkenntnisse-bei-der-risikobewertung-von-glyphosat.pdf).

Unmittelbare Gefahr für Insekten, Bienen insbesondere kann z.B. durch die Nutzung sogenannter "Neonikotinoide" entstehen, wenngleich die Wissenschaft hier inzwischen differenziert. Ich habe mich diesbezüglich in meiner Verantwortung als Bundesminister positioniert: Wenn die zuständigen wissenschaftlichen Behörden auf europäischer Ebene eine Bienenschädlichkeit dieser Insektizide bestätigen (dies war der Fall 2017/2018), so bin ich für ein Verbot der Nutzung.

Ihre Frage zu 1) kann ich im freundlichsten Falle als polemisch ablegen; ich erlaube mir Ihnen zu empfehlen, solche grundlosen Unterstellungen grundsätzlich nicht zu machen.

Mit höflichem Gruß
Christian Schmidt