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Hartmut Ebbing
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Frage von Lukas E. •

Frage an Hartmut Ebbing von Lukas E. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Ebbing,

was können Sie mir zu dem noch immerwährenden Problem der zu geringen Kitaplätze sagen. In meinem unmittelbaren Umfeld bekomme ich immer wieder mit, dass Eltern auf lange Wartelisten der Kitas gesetzt werden um letztendlich doch nur Absagen zu erhalten. Dies ist meiner Ansicht nach ein großer Punkt warum viele Junge Paare es vorziehen keinen Nachwuchs in die Welt zu setzen, was für Deutschland wiederum negative Auswirkungen haben wird.

Könnten Sie mir einen Lösungsvorschlag bereiten um dieses Dilemma zu minimieren

Mit freundlichen Grüßen
L. E.

Portrait von Hartmut Ebbing
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Ewald,

ich danke Ihnen vielmals für Ihre Frage und werde im Folgenden gerne auf die von Ihnen angesprochenen Herausforderungen eingehen.
Ein Selbstverständnis für uns Liberale ist es, jedem Menschen ein selbstbestimmtes Leben und freie Entfaltung nach seinem eigenen Willen und seinen eigenen Fähigkeiten zu ermöglichen. Um dies zu schaffen, setzen wir uns seit jeher für gleiche Startchancen von Geburt an ein. Es darf keine Rolle spielen, ob ich in Steglitz, Reinickendorf oder Neukölln in die Kita oder in Bayern oder Bremen in die Schule gegangen bin: Der Zugang zu Weltbester Bildung muss jedem Kind ermöglicht werden.
Da gerade die frühkindliche Bildung bis zum sechsten Lebensjahr entscheidend für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg ist, kommt der vorschulischen Betreuung eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe zu.
In Berlin haben die steigenden Einwohnerzahlen und die sozialdemokratische Politik der letzten 22 Jahre dazu geführt, dass der Zugang zu frühkindlicher Bildung in Kitas deutlich erschwert worden ist.
Diese dramatischen Entwicklungen haben wir als FDP Berlin erkannt und dazu auf unserem letzten Landesausschuss am 4. Dezember einen umfangreichen Antrag zu diesem Thema verabschiedet. Mit den dort beschlossenen Lösungsansätzen wollen wir den Personalmangel, die Knappheit an Kitaplätzen und vor allem die von Ihnen beschriebene Frustration bei jungen Eltern beheben.
Gerne will ich Ihnen in aller Kürze die Kernpunkte unseres Antrages vorstellen:

• Wir wollen durch eine digitale Plattform die Vergabe von Kita-Plätzen beschleunigen und es so Eltern schneller ermöglichen, ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

• Statt der vom Berliner Senat immer weiter implementierten „Einheitskita“ setzen wir uns für Vielfalt bei Kindertagesstätten ein. Daher fordern wir die Abschaffung der Zuzahlungsgrenze, um Einrichtungen in ihrem Angebot nicht einzuschränken.

• Genau wie Grundschullehrerinnen und -lehrer durch die Vergütungsneuordnung besser bezahlt werden, müssen Erzieherinnen und Erzieher besser bezahlt werden. Die Ausweitung der Tätigkeiten im Bereich der Vorschularbeit und die Differenzen der Vergütung zwischen Berlin und Brandenburg (ca. 400 €) unterstreichen diese Forderung.

• Um dem signifikanten Mangel an Kindertagesstätten entgegenzutreten, fordern wir, dass das Land Berlin selbst schnell Kitaplätze schafft und die Trägerschaft der Eigenbetriebe selbst übernimmt.

• Durch den Abbau überflüssiger Bürokratie beim Bau von Kindertagesstätten wollen wir den Bau für Freie Träger vereinfachen und attraktiver gestalten.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen verdeutlichen, mit welchen Mitteln wir dem Mangel an Kindertagesstätten in Berlin entgegentreten wollen und wie wir es schaffen, Berlin wieder zur Hauptstadt bester Startchancen werden zu lassen. Denn unser Anspruch muss es sein, allen Kindern von Geburt Chancengerechtigkeit zu garantieren.

Mit besten Grüßen
Hartmut Ebbing, MdB