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Frage von Klaus B. •

Frage an Marco Bülow von Klaus B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Bülow,

warum haben Sie für die Ausweitung der Parteienfinanzierung gestimmt, ohne im Gegenzug das Firmen-Parteispendenverbot zu verbieten zur Gewährleistung der Unabhängigkeit Ihrer und aller Parteien.

Warum wird die Transparenz bezüglich der Parteispenden bei den Parteien, ihren Stiftungen und den Bundestagsabgeordneten sowie deren Referenten nicht weiter erhöht? - Ich sehe da eindeutige Anzeichen für Abhängigkeiten, die dem Gemeinwohl schaden.

Freundliche Grüße aus München
K. v. B.

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Antwort von
Die PARTEI

Sehr geehrter Herr v. B.,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich teile ihre Kritik und denke, dass wir mit der Änderung des Parteiengesetzes eine Chance verpasst haben, die Parteienfinanzierung umfassend zu reformieren und für mehr Transparenz zu sorgen. Wenn wir schon die staatlichen Mittel erhöhen, hätten wir auf der anderen Seite die Möglichkeiten für Großspenden begrenzen müssen.

Ich habe mich daher auch an die Partei- und Fraktionsspitze der SPD gewandt und meine Forderungen zum Thema Parteienfinanzierung, die ich schon seit Jahren immer wieder anmahne, erneuert. Ich bin der Überzeugung dass wir bei diesem Thema einen Kulturwandel brauchen, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Der Kampf gegen den ausufernden Lobbyismus und der Einsatz für mehr Transparenz müssen endlich zu wichtigen Themen für uns werden.

Hier meine konkreten Forderungen:

• Das Parteiensponsoring muss in den Rechenschaftsberichten der Parteien gesondert aufgeführt und den gleichen Regeln wie Parteispenden unterworfen werden.
• Daneben brauchen wir eine Obergrenze für Spenden und Sponsoring pro Jahr, Partei und Spender/Sponsor.
• Außerdem müssen auch die Grenzen bei den Veröffentlichungspflichten deutlich gesenkt werden: Sofortige Offenlegung ab 10.000 Euro (bisher 50.000 Euro), Auflistung im Rechenschaftsbericht ab 2.000 Euro (bisher 10.000 Euro).
• Des Weiteren plädiere ich dafür, dass alle Ministerien, das Kanzleramt und auch der Bundestag eine Compliance Abteilung einrichten, die Zweifelsfragen und Unklarheiten in Bezug auf das rechtlich richtige Verhalten von Minister*innen, Staatssekretär*innen und Abgeordneten löst und die rechtlich berät
• Außerdem brauchen wir jetzt endlich ein verbindliches Lobbyregister, in dem alle Lobbyisten angeben müssen, über welche Budgets sie verfügen, wer ihre Auftraggeber sind und zu welchem

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen
Marco Bülow