Dirk Schmidt
CDU
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Frage von Uwe-Jens G. •

Frage an Dirk Schmidt von Uwe-Jens G. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Schmidt,

Sie schreiben:

"Frei nach dem Motto l’état, c’est moi spielt sich abgeordnetenwatch.de nun seit Jahren als Wächter über die politische Kaste auf. Die Regeln sind dabei sehr einseitig: Von Politikern wird dabei Abstimmungs- und Antworttransparenz abverlangt, umgekehrt verstößt die Plattform aber gegen einen der wichtigsten demokratischen Kommunikationsgrundsätze und greift als Dritter „vermittelnd“ um nicht zu sagen „filternd“ in einen Kommunikationsvorgang ein. Dass Fragen von Bürgern hierbei nicht direkt an die Abgeordneten weiterlaufen, sondern zunächst eine Vorfilterung durch die Plattformbetreiber erfahren, ist allein schon Grund genug, die Nutzung generell abzulehnen."

Irgendwie erinnert mich das an das Mittelalter - damals wurden auch die Überbringer schlechter Nachrichten hingerichtet, Sie möchten das heute mit abgeordnetenwatch.de.
Ihnen ist offensichtlich auch nicht bewußt, daß Sie von den Bürgern gewählt wurden und nicht die Bürger von Ihnen (siehe B. Brecht: "Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?")

Ich habe folgende Fragen an Sie: Wie würden Sie reagieren, wenn es keine "Filterung" der Fragen hinsichtlich Beleidigungen, Rassismus und anderen Dingen entsprechend des Moderations-Codex gäbe und Ihnen Fragen zu Ihrem Sexleben, mit Beleidigungen und Bedrohungen versehene Fragen usw. gestellt würden? Wie wäre dann Ihre Meinung über abgeordnetenwatch.de?
Haben Sie eigentlich, bevor Sie in Ihrem Blog so hart urteilen, mal versucht, Kontakt mit abgeordnetenwatch.de aufzunehmen und sich direkt zu informieren anstatt mühsam zu googeln und dabei Gefahr laufen, unrichtigen Angaben aufzusitzen? Noch einfacher wäre es allerdings für Sie gewesen, sich bei Ihrem Parteifreund Daniel Schily aus Bonn zu informieren, der ist nämlich Mitglied des Kuratorium von abgeordnetenwatch.de - möglicherweise ist er Ihnen aber genau deswegen auch suspekt.

Mit freundlichen Grüßen aus Dresden
Uwe-Jens Greuel

Antwort von
CDU

Guten Tag, Herr Greuel!

Schmerzt die Kritik? Es freut mich aber zu sehen, dass Sie Ihr Portal selber benutzten. Der ausgelöste "shitstorm" im Internet hält sich in Grenzen.

Ich komme gleich mal auf "Mittelalter" zu sprechen:
> Ihnen ist offensichtlich auch nicht bewußt, daß Sie von den Bürgern
> gewählt wurden und nicht die Bürger von Ihnen (siehe B. Brecht: "Wäre es
> da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein
> anderes?")

Ich bin als Ratsmitglied von den Bochumer Bürgern gewählt worden und sicher nicht von Ihnen. Setzen Sie sich bitte nicht mit den Bürgern gleich und erst recht nicht mit allen Bürgern. Sie können mir nicht wie im "Mittelalter" wie ich mit den Bürgern und die Bürger mit mir kommunizieren. Und das wie beschreibt nicht nur den Kanal, sondern auch die Formen.

Abgeordnetenwatch lebt den Gegensatz Bürger<->Politiker aus. Lesen Sie mal Ihre Startseite: "weil nur Transparenz Abgeordnete schreckt und zukünftig wieder zu einer ´ehrlicheren´ Politik führen kann". Da ist ihr Geschäftsmodell ja schon beschrieben. Sie wollen der Mittler zwischen "dem Bürger" und den Abgeordneten, in meinem Fall dem Kandidaten, sein. Die Rolle akzeptiere ich schon allein deswegen nicht, da sie mit "schrecken" arbeiten und das Bild pflegen, dass Politik unehrlich sei. Ich teile bereits die These nicht, dass mehr Transparenz Vertrauen schafft. Nur Vertrauen schafft Vertrauen.

Der Hammer ist dann noch, dass sie die überwachten Politiker zur Kasse bitten. Ihre Plattform behandelt die Überwachten nicht gleich, sondern in Abhängigkeit von Geldzahlungen. Mittelalter?

HINWEIS
Dirk Schmidt lehnt die entgeltlichen Leistungen von Abgeordnetenwatch.de ab und widerspricht der Veröffentlichung einer veränderten, zensierten oder verkürzten Fassung seiner Texte einschließlich dieses Hinweises. Dirk Schmidt kann u. a. auch über Facebook und seine Homepage unter http://www.dirk-schmidt.info direkt erreicht werden, d.h. ohne Vermittlung und Bearbeitung von Abgeordnetenwatch.de und seiner Mitarbeiter. Dirk Schmidt behält sich vor, auch über Abgeordnetenwatch.de und verwandte Seiten gestellte Fragen nicht zu beantworten, insbesondere wenn nicht hinreichend klar ist, wer der jeweilige Fragesteller über seine Namensnennung hinaus ist, oder es sich um inhaltsgleiche Fragen an zahlreiche weitere Empfänger handelt. Für Erstellung und/oder Veröffentlichung dieser Nachricht bzw. dieses Textes wurden Abgeordnetenwatch.de u.a. nicht bezahlt.

Beste Grüße nach Dresden

P.S.: Gerade habe ich eine Frage eines Bochumer Umweltaktivitsten und -politikers zu beantworten. Würdigt abgeordnetenwatch.de, wer der Fragesteller ist?