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Anton Hofreiter
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Frage von Saskia S. •

Frage an Anton Hofreiter von Saskia S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Warum führen wir zum Themen wie „Gendersprache“ nicht zumindest Volksbefragungen durch, um zu ermitteln, wie die Bevölkerung zu diesen Themen steht?

Dass die Politik sich im Zweifelsfall anders entscheidet, steht auf einem anderen Blatt, aber es würde zu der, insbesondere von Parteien, wie der Grünen , der SPD und der Linken immer wieder geforderten Transparenz beitragen, wenn wir wüssten, wie die Meinung der Bevölkerung ist.

Wenn man Aussagen vieler Politikerinnen und Politiker der Grünen, der SPD und der Linken zuhört, könnte man meinen, eine Mehrheit wäre dafür.

Ich kann das aber keineswegs so bestätigen, aber ich verlasse mich auch nicht auf mein Gefühl und meine Erfahrungen, sondern rege an, hier Ermittlungen durchzuführen, die zur Transparenz beitragen und belastbar die Tendenzen der Mehrheit anzeigen,
um über unsere gefühlten Entscheidungsgrundlagen, bzw. angeblichen guten Gründe hinauszugelangen. Ich denke, dass auch Parteien, genau wie Einzelpersonen und Institutionen dazu tendieren, die Meinung ihres Umfelds im Zweifelsfall überzubetonen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Saskia Schulz,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Jede Einzelperson und Institution entscheidet selbst, ob sie gendergerechte Sprache verwendet oder nicht. Wir können daher nur für uns GRÜNE sprechen.

Auf unserer BDK in Halle haben wir mit großer Mehrheit für uns beschlossen, dass alle Anträge, die auf einer BDK eingebracht werden, schon von den Antragsteller*innen in geschlechtergerechter Sprache formuliert sein müssen. Dabei haben wir uns im Regelfall auf das Gendern durch den sogenannten Gender-Star geeinigt.

Es geht uns dabei darum, unserem Anspruch, Geschlechtergerechtigkeit selbstverständlich zu leben, gerecht zu werden. Außerdem wird so unsere Sicht auf die Geschlechterverhältnisse auch sprachlich zum Ausdruck gebracht. Geschlechtergerecht formulieren bedeutet, alle in der Sprache sichtbar und hörbar zu machen und sie nicht durch „Verschweigen“ auszugrenzen.

Mit freundlichen Grüßen
Team Hofreiter

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