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Frage von Catrin B. •

Frage an Claudia Bogedan von Catrin B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Bogedan,
was werden Sie in Zukunft dafür tun, den Bedarf an Krippen-, Kindergarten- und Schulplätzen im Voraus besser abschätzen zu können? Wir wohnen in Findorff. Jedes Jahr gibt es hier zu wenig Krippen- und Kindergartenplätze. Dabei müsste doch eigentlich durch das Einwohnermeldeamt klar sein, wie viele z.B. zweijährige im nächsten Jahr drei werden und dann einen KindergartenPlatz benötigen. Seit wir Kinder haben und auch mit der Platzproblematik konfrontiert sind, sehen wir dass jedes Jahr mehr Kinder ohne Platz dastehen. In einigen Jahren werden diese Kinder zur Grundschule gehen. Warum werden jetzt nicht mehr Schulplätze im Stadtteil geschaffen? Ihrer Behörde ist doch klar, dass die Plätze hier nicht ausreichen. Auf benachbarte Stadtteile auszuweichen ist meines Erachtens für Grundschulkinder keine Option.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau B.,

im Stadtteil Findorff beträgt die Versorgungsquote der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren derzeit 84 Prozent. Das reicht nicht aus. Im Krippen-Bereich streben wir eine 50prozentige Versorgung stadtweit an, auch die wird in Findorff noch nicht erreicht. Wir haben in einigen Stadtteilen großen Nachholbedarf, so sind in der gesamten Stadt seit Mitte 2016 (Stand heute) 21 ganz neue Kitas und durch weitere An- und Umbauten insgesamt 3.300 Plätzen entstanden. Es ist in Ihrem sehr stark verdichteten Stadtteil jedoch nicht einfach, Flächen für den Bau neuer Kitas zu finden. Optional können für Findorffer Kinder Platzkapazitäten im Stadtteil Mitte genutzt werden (Kita Fröbel An der Weide und Kita PME Am Wall). Das wird wird auch gemacht, beispielsweise wenn die Kita sich auf dem Arbeitsweg der Eltern befindet. Die neu Kita Bonifatius-Gemeinde (80 Plätze) wird nach heutigem Stand frühestens zum Kitajahr 2020/21 in Betrieb gehen, Baubeginn soll noch in diesem Frühjahr (nach Ostern) sein. Wir sehen die Problematik und arbeiten an weiteren Lösungen.

Wie erstellen im Ressort jährlich Prognosen, um reagieren zu können. Auf Basis der Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes erheben wir mit zusätzlichen Parametern jährlich eine Kita-Kinder und eine Schülerzahlprognose, in der beispielsweise Neubaugebiete und Abgänge von Schülerinnen und Schülern in andere Stadtteile bzw. In Privatschulen einbezogen sind. Im November 2018 haben wir die Schulstandortplanung für die Stadt Bremen vorgelegt, die auch jeweils mit Schulleitungen und Lokalpolitikern beraten und abgestimmt worden ist. Anders als im Kitabereich gibt es für Grundschulen eine mehr als 100prozentige Versorgung – die zurzeit teilweise durch Mobilbauten abgedeckt wird.
Insgesamt steigt die Zahl der Grundschülerinnen und -schüler in der Stadt Bremen laut Prognose (Stand Ende 2018) von 2018 bis 2025 um 16,5 Prozent. Im Stadtteil Findorff ist diese Zahl aber nicht so hoch, unter anderem weil es nicht so viele Neubaugebiete Zuzüge kinderreicher Familien gibt. Ich stimme Ihnen völlig zu, dass Grundschülerinnen und -schüler keine langen Wege gehen sollen. Wir haben insgesamt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns.

Beste Grüße
Claudia Bogedan
Senatorin