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Fabian Mehring
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Frage von Markus G. •

Frage an Fabian Mehring von Markus G. bezüglich Verkehr

Wie stehen Sie zu der geplanten Osttangente und zu dem Flächenfraß durch Logistikzentren auf dem Lechfeld?

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Lieber Herr G.,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre vorstehenden Rückfragen.

Möglicherweise haben Sie verfolgt, dass ich in meiner Eigenschaft als Vorsitzender der zweitgrößten Fraktion im Augsburger Kreistag seit jeher zu den schärfsten Kritikern des irrsinnigen Flächenverbrauchs auf dem Lechfeld gehöre. Bereits als die politische Szene sich noch einhellig für die angebliche Ansiedlung von "BMW" feierte, habe ich auf die tatsächlichen Begebenheiten der Situierung des BMW-Dienstleisters Goodman hingewiesen - und wurde vom Landrat deshalb unter anderem als "Neidhammel" und "Standortfeind" tituliert. Heute ist nunmehr (fast) jedem klar, was damals passierte: Es wurden Konversionsflächen der Bundeswehr zu Schleuderpreisen an einen internationalen Logistikkonzern mit Steuersitz in Sidney verscherbelt. Absehbarer Weise kollabiert nun die B17 nahezu täglich und es wurde ein gigantischer Flächenverbrauch verursacht, während die regionale Wertschöpfung hinter einem mittelgroßen Handwerksbetrieb zurückbleibt...

Kurzum: Die Politik muss in meinen Augen endlich erkennen, dass man Gewinne und Arbeitsplätze maximieren kann, unsere Flächen aber endlich sind. Die viel zitieren Grenzen des Wachstums sind in unserer gemeinsamen Heimat deshalb längst erreicht und es bedarf eines radikalen Umsteuerns in der Wirtschaftspolitik, bei der Ausweisung von Gewerbegebieten und auch zugunsten der innerörtlichen Nachverdichtung, um nicht ständig neue Flächen der Landwirtschaft zu entziehen!

Bzgl. der umstrittenen Osttangente ist festzuhalten, dass lediglich drei der vier Bauabschnitte im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 stehen. Die nächsten 12 Jahre ist hier also keine Lösung zu erwarten – selbst dann vermute ich langwierige Klagen gegen eine ungeeignete Trasse, die besser im Süden der Schutzgebiete am Handtuchwald entlang führen müsste. Außerdem halte ich einen autobahnähnlichen Ausbau für kontraproduktiv, weil dadurch für den Süd-Nord-Verkehr eine attraktive Alternative zu A7 und A9 entsteht, was nicht die dringend erforderliche Entlastung der B17 mit sich bringen sondern zusätzlichen Verkehr anlocken würde.

Ich habe deshalb vorgeschlagen, stattdessen eine Schienenverbindung von Bobingen über Königsbrunn nach Mering zu installieren, um darüber den Süden von Augsburg an die Bezirkshauptstadt, München und das Allgäu anzuschließen sowie Königsbrunn – als größte Stadt im Landkreis – endlich an das Bahnnetz anzubinden. So könnte eine überdimensionierte Osttangente, die auf Sicht ohnedies kaum Realisierungschancen hat, ggf. überflüssig werden. Derzeit prüfen Staatliches Bauamt und ein von uns mandatierter Bahningenieur diese Variante. Erste Signale wirken positiv. Gerne halte ich Sie hierzu auf dem Laufenden!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr

Dr. Fabian Mehring

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