Portrait von Wiebke Esdar
Wiebke Esdar
SPD
100 %
23 / 23 Fragen beantwortet
Frage von Reinhard G. •

Welche Forderungen erheben Sie, um dem schädlichen Einfluss des Militärs auf die Umwelt Einhalt zu gebieten?

Sehr geehrte Frau Esdar,

schon im Jahr 1990 wurde die Schädigung der Umwelt durch das Militär thematisiert und untersucht. Die Thematik ist auch heute aktuell. Können Sie mir neuere Studien zu der Thematik nennen, die die Umweltbelastung durch das Militär und die Rüstungsindustrie aufzeigen? Vielleicht wurden auch Studien von Ihrer Partei oder Fraktion in Auftrag gegeben?

https://www.wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?artikelID=0878
https://www.ippnw.de/frieden/klima-und-krieg.html

Welche Forderungen erheben Sie? Vielleicht ja unter anderem auch, dass die Bundeswehr in naher Zukunft deutlich klimaneutraler wird?

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Wiebke Esdar
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für diese schöne und besondere Frage! Offen gesagt sind mir andere Studien nicht bekannt. Unabhängig davon ist Umwelt- und Klimaschutz aber auch eine Aufgabe der Bundeswehr. So ist Umweltschutz bereits seit 1970 ein Thema in der Bundeswehr und seit 1988 in ihren Leitlinien verankert.

Grundsätzlich bemüht sich die Bundeswehr, ihrem Auftrag gerecht zu werden. Das zeigt sich etwa daran, geräuscharme Geräte einzusetzen, auf emissionsarme Technologien zu setzen oder mit Munition verseuchtes Gelände zu renaturieren.

Wichtig ist daneben, dass wir auch Druck auf die Rüstungsindustrie ausüben. So hat der Deutsche Bundestag beispielsweise darauf geachtet, dass zu beschaffene Stromerzeugungsaggregate mit Solarpanels betrieben werden und nicht mit klimaschädlichem Diesel. Indem wir also als Haushaltsgesetzgeber auf Klima- und Umweltschutz achten, nehmen wir Einfluss auf mehr Umwelt- und Klimaschutz bei militärischen Fragen.

Allerdings muss man auch klar benennen, dass die meisten der militärischen Geräte eben nicht umwelt- und klimafreundlich betrieben werden. Panzer fahren mit Diesel, Kampfjets fliegen mit Kerosin und werfen ihren Sprit manchmal sogar ab, wie schon in der Eifel geschehen. Hier werden wir gegenhalten müssen, etwa indem wir mehr Geld in die Erforschung klimafreundlicher Antriebssysteme stecken. Meiner Meinung nach sollte es da immer als erstes um zivile Zwecke gehen, aber man sollte den militärischen Einsatz dabei mitdenken.

Herzliche Grüße

Ihre Wiebke Esdar

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Wiebke Esdar
Wiebke Esdar
SPD