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Wolfgang Vogel
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Frage von Michaela S. •

Frage an Wolfgang Vogel von Michaela S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Vogel

wie stehen Sie zu den Straßenbauprojekten Nordspange und Südumgehung durch den Reichswald und wie passen Planungen dieser Art zum Nationalen Klimaschutzprogramm?

Mfg Sommerfeld

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Sommerfeld,
die Südumgehung lehne ich zusammen mit der SPD Erlangen ab. Für uns gilt der Satz "Wer Straße sät wird Verkehr ernten". Das Projekt Südumgehung ist ein steinzeitliches Mobilitätskonzept und ist ein ökologisch und gesundheitlich schädliches Vorhaben.

- Das hervorragende Trinkwasser aus dem Reichswald, das man selbst Säuglingen unbesorgt geben kann, ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Sicherung unserer Gesundheit. Angesichts der Bedeutung des Trinkwassers und des bekannten Wassermangels in Mittelfranken ist ein Straßenbau in diesem Gebiet nicht zu verantworten.
- Der Reichswald stellt heute den lufthygienisch bedeutendsten Filter im Luftbelastungsgebiet Nürnberg-Fürth-Erlangen dar. Eine Abholzung von mehreren Hektar Bannwald und die durch eine Umgehungsstraße zusätzlich anfallenden Emissionen würden zu weiteren Beeinträchtigungen dieser für den Menschen lebenswichtigen Funktion führen und sind daher nicht hinnehmbar.
- Der Sebalder Reichswald ist unser wichtigstes Naherholungsgebiet. Zur Erhaltung unserer körperlichen Unversehrtheit (Art. 2 GG) ist gerade im dicht besiedelten Ballungsraum der ortsnahe Reichswald unverzichtbar.
- Die Chancen auf eine Verbesserung des ÖPNVs, insbesondere durch den geplanten Bau einer Stadt-Umland-Bahn, würden durch eine parallel verlaufende Umgehungsstraße sehr verschlechtert. Laut Regionalplan ist aber auf Siedlungsachsen schienengebundener Nahverkehr Zielvorgabe.
Auch für die Nordspange gilt: Neue Straßen ziehen weiteren Verkehr an, so dass statt mit einer Entlastung mit einer Zunahme des Verkehrs zu rechnen ist. Damit verbunden sind weitere Umwelt- und Gesundheitsbelastungen.

Die Umweltbelange hat das laufende Planfeststellungsverfahren zu klären. Dessen Ergebnisse müssen für den weiteren Verlauf grundlegend entscheidend sein.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Vogel