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Frage von Ewald F. •

Frage an Andrea Nahles von Ewald F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

sehr geehrte Frau Nahles,

obwohl das Thema bereits von Ihnen abgearbeitet wurde, bitte ich Sie, mein verspätetes Mail zu beantworten. Abweichend von den Standardantworten der Befürworter möchte ich folgendes zu Bedenken geben. Wenn im Umlageverfahren eine abnehmende Zahl von Arbeitnehmern eine anwachsend Anzahl von Rentnern finanzieren muss, entsteht scheinbar ein fianzielles Ungleichgewicht. Doch bedenken Sie, dass die z. Zt. zunehmende Anteil von Rentnern ihre Sozialversicherungsbeiträge bereits gezahlt haben, d.h. in diesem Zeitraum sind hohe Summen an die BFA eingegangen. Der Logik folgend entsteht immer ein finianzieller Ausgleich: periodisch werden abwechselnd geburtenstarke u. -schwache Jahrgänge Rentenempfänger sein. Es spielt also per Saldo überhaupt keine Rolle, ob eine geburtenstarke Generation von einer Geburtenschwachen finanziert wird oder umgekehrt Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mitteilen könnten, wie Sie meine Gedankengänge bewerten. Die Begründung von Fürsprechern wie Raffelhüschen oder Rürupp, daß die Bevölkerung immer älter wird. erscheint mir zu einfach und eignet sich eher als Werbung für die Finanzdienstleister. Ich habe den Eindruck, dass der Schnellschuss "Rente 67" der SPD noch jahrelang als Menetekel angehaftet und von den Arbeitnehmern sehr negativ bewertet wird.

mit freundlichen Grüßen,
Ewald Faelchle

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Faelchle,

richtig, ich habe zu diesem Thema mehrfach geantwortet, wie z. B. am 18.05.09 an Herrn Bahr oder am 30.11.08 an Frau Rogall. Aus diesen Gründen hier nur in aller Kürze:
Ich habe mich bereits mehrfach für Korrekturen bei der Rente mit 67 nach der Bundestagswahl ausgesprochen. Wir wollen den Übergang in die Rente flexibler handhaben und einen gleitenden Ausstieg ermöglichen. Wir wollen eine Teilrente einführen und die staatlich geförderte Altersteilzeit verlängern. Leistungsgeminderte Beschäftigte, denen man keinen Arbeitsplatz anbieten konnte, dürfen nicht mit vollen Abschlägen in den Ruhestand geschickt werden.

Zur umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung, ergänzt um die betriebliche und private Altersvorsorge, gibt es keine bessere Alternative. Die Bedeutung der gesetzlichen Altersrente wird gerade in Zeiten der Finanzkrise deutlich. Der Grundsatz der Rente mit 67 bleibt. Aber wir hatten für die Gruppe der Leistungsgeminderten noch nicht die Antwort, die wir gebraucht haben.

Beste Grüße
Andrea Nahles