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Frage von moritz w. •

Frage an Thomas Weiner von moritz w. bezüglich Sport, Freizeit und Tourismus

Sehr geehrter Herr Weiner,

Fahrradfahren ist nicht gleich Fahrradfahren, es ist genauso vielseitig wie der Ballsport. Wie viele Fußball-, Handball-, Basketball-, Tennis-Plätze usw. haben wir? Die Mountainbiker-Gemeinde wächst stetig und es ist jetzt an der Zeit zu reagieren. Es kann nicht sein, dass man von Landau nach Stromberg im Hunsrück fahren muss (125km, ca. 1,5h Fahrzeit mit dem PKW), um eine legale Abfahrtsstrecke mit angelegten Kurven und Sprungschanzen zu befahren. Ein Verbot des Fahrens auf schmalen Waldwegen ist hier keine Lösung, es verschärft lediglich das Problem des illegalen Trailbaus zusätzlich. Wir würden uns wünschen, dass die Südliche Weinstraße mit gutem Beispiel vorangeht, um hier und jetzt Lösungen zu finden. Wir wollen nicht, dass wir und auch unsere Kinder in die Illegalität gedrängt werden, um ihren wunderschönen, naturverbundenen Sport auszuüben. Ein Trail-Center mit einfachem Flowtrail für alle Könnerstufen, Downhill-Strecke für Fortgeschrittene und Skills-Park für gezieltes Training bei uns in der Nähe wäre für den Sport und auch für eine ordentliche Jugendarbeit von Nöten. An Freiwilligen, die das umsetzen und pflegen würden, mangelt es nicht!

Wir, die Pfalzbiker e.V., würden gerne für unsere 500 Mitglieder wissen, wie Sie und Ihre Partei sich zu dem Thema Mountainbike-Sport im Pfälzerwald positionieren.

1. Ist Ihrer Auffassung nach das Befahren von schmalen Wegen grundsätzlich verboten oder sehen Sie sich eher bei gegenseitiger Rücksichtnahme aller Waldbesucher?
2. Könnten Sie sich vorstellen, eine legale Lösung voranzutreiben und als Schirmherr zu fungieren?
3. Wo sehen Sie den Mountainbike-Sport in 5 Jahren?

Vielen Dank,
die Pfalzbiker i. A. Moritz Wienholt

Pfalzbiker e.V.
Kleiner Sand 4
76829 Landau

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Antwort von
CDU

Guten Abend,

die Fragen von Herrn Wienholt beantworte ich wie folgt:

1. Ist Ihrer Auffassung nach das Befahren von schmalen Wegen
grundsätzlich verboten oder sehen Sie sich eher bei gegenseitiger
Rücksichtnahme aller Waldbesucher?

Zunächst ist festzuhalten, dass das Landeswaldgesetz ein Befahren von
Waldwegen nicht verbietet. Ein Verbot für „schmale“ Wege erachte ich als
wenig sinnvoll, insbesondere weil sich dann wiederum die Frage stellt, wann
gilt ein Weg als „schmal“ und wie soll der Nutzer feststellen können, ob er
den einen Weg nutzen oder nicht nutzen darf. Manche Wege beginnen unten
breit und enden oben in einer schmalen Rinne. Schmale Wege gehören zu
unserem Wegesystem im Wald dazu und werden sowohl von Wanderern als auch
von z. B. Downhill-Fahrern bei der Ausübung ihrer Freizeitgestaltung
genutzt. Beiden Gruppen sollte man die Ausübung des Sports auch künftig
erlauben, was automatisch eine gegenseitige Rücksichtnahme aller
Nutzergruppen mit sich bringt.

So mancher Wanderer macht, wenn er einen berauf strampelnden Radfahrer
sieht, freiwillig Platz, obwohl er das nicht unbedingt müßte. Denn es ist
wie im Straßenverkehr - der stärkere auf den schwächeren Rücksicht zu
nehmen hat, bedeutet dies, dass sich bei schmalen Wegen nicht der Fußgänger
mit einem Hechtsprung vor einem downhill düsenden Radfahrer in Sicherheit
bringen muß, sondern der Radfahrer sein Tempo stets so zu gestalten hat,
daß er notfalls anhalten kann, um den Fußgänger passieren zu lassen. In
schmalen Hohlwegen geht es auch gar nicht anders.

Wenn sich Mountain-Biker an diese Regel halten, gibt es keine Probleme.
Konflikte entstehen immer dann, wenn schwarze Schafe auf eine Wandergruppe
zufahren und meinen, er reicht, zu klingeln oder "Platz da" zu rufen.

Gerade Ihrem Verband kommt daher eine Schlüsselrolle zu, über die
Mitglieder auch auf (noch) nicht organisierte Mountainbiker einzuwirken,
damit Rufe nach Verboten erst gar keine Grundlage haben.

2. Könnten Sie sich vorstellen, eine legale Lösung voranzutreiben und
als Schirmherr zu fungieren?

Da das Befahren von „schmalen“ Wegen meines Wissens und nach dem geltenden
Landeswaldgesetz nicht verboten ist, sehe ich keine Illegalität.

Illegalität entsteht z.B. dann, wenn im Wald spezielle Pisten ohne
Erlaubnis der Grundstückseigentümer angelegt werden. Oder wenn die
stärkeren keine Rücksicht auf schwächere nehmen. Deshalb sollten auch keine
illegalen Rennen im Wald gefahren werden, die dazu verleiten könnten, diese
Rücksicht zu vernachlässigen.

3. Wo sehen Sie den Mountainbike-Sport in 5 Jahren?

Da ich nie Mountainbiker war, kann ich hierüber keine Einschätzung treffen
und möchte auch nicht als Schirmherr fungieren. Schirmherr sollte jemand
sein, der auch selbst Radsport betreibt oder betrieben hat - zumindest als
Hobby, so wie unser Vorsitzender Christian Baldauf.

MfG
Thomas Weiner